Der Hörsinn 

Das Gehör ist die Grundlage für zwischenmenschliche Kommunikation und erfüllt viele lebenswichtige Aufgaben.

Warum gutes Hören so wichtig ist

Gutes Hören ist von großer Bedeutung für eine hohe Lebensqualität: Sich mit Freunden und der Familie austauschen, Musik genießen, die Klänge der Natur erleben oder bei einem Fernsehabend entspannen – all das sind Momente im Leben, die untrennbar mit gutem Hören verbunden sind. Der Hörsinn dient uns außerdem zur Orientierung und alarmiert uns bei Gefahren, z. B. bei einem Hupen im Straßenverkehr.

Hören ist Hochleistung

Der Hörsinn ist der differenzierteste unserer Sinne. Das Ohr verarbeitet mehr als doppelt so viele Sinneseindrücke wie das Auge. Die Hörschnecke kann 7.000 verschiedene Tonhöhen auseinanderhalten. Und bis auf zwei Grad genau können manche Menschen die Richtung bestimmen, aus der ein kurzes Schallsignal kommt.

Was hören wir?

Töne haben unterschiedliche Höhen (Frequenzen) und eine unterschiedliche Lautstärke. Der Mensch hört üblicherweise Geräusche von dumpfem Gepolter bis hin zu hohen Pfeiftönen und Lautstärken von 0 dB bis 120 dB. 

Bei 0 dB  liegt die Hörschwelle des normal hörenden Menschen. Töne im Bereich bei 0 bis 20 dB sind sehr leise Töne, wie etwa Flüstern oder Blätterrauschen. 20 bis 40 dB sind bereits gut zu hören, z. B. das Weckerticken. Die normale Gesprächslautstärke liegt bei etwa 40 bis 60 dB. Ein Düsenjet liegt bei rund 120 dB. Für Menschen mit einem guten Gehör liegt die Schmerzgrenze bei ca. 130 dB. Wird es lauter, halten wir uns die Ohren zu.

Die Tonhöhe misst man in Schwingungen pro Sekunde oder Hertz (Hz). Ein Hz entspricht einer Schwingung pro Sekunde. Sprache liegt im Bereich von 500 bis 3.000 Hz. Ein gesunder junger Mensch hört im Bereich von etwa 16 bis 20.000 Hz. Das eröffnet uns eine enorme Vielfalt an Wahrnehmungen. 

Wie hören wir?

Graphik Gehirn

Wir benötigen beide Ohren

Die Position der Ohren auf der rechten und linken Seite des Kopfes ermöglicht es uns, Schall zu lokalisieren. Wegen des Abstands zwischen den Ohren gelangen die Schallsignale zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlicher Lautstärke an das rechte bzw. linke Ohr. Dies wird vom Gehirn registriert und verarbeitet. Wir können genau erkennen, aus welcher Richtung ein Schallsignal kommt, und können uns auch in geräuschvollen Hörsituationen, z. B. im Restaurant auf unseren Gesprächspartner konzentrieren.

Abbildung: Die Hörbahn führt von der Hörschnecke über den Hörnerv zum Hirnstamm und endet im Gehirn. An einem der Nervenkerne wechseln mehr als die Hälfte der Nervenfasern jeweils zur anderen Seite des Hirnstamms hinüber. Beide Ohren stehen dadurch in enger Verbindung, was den Hörvorgang maßgeblich mitbestimmt.

Hörverlust – ein Verlust mit weitreichenden Folgen

Ein Hörverlust kann die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens erschweren. Soziale Kontakte im Privatleben pflegen oder berufliche Meetings werden zur Herausforderung.  

Das kann zu einer sozialen Isolierung führen, wodurch ein großes Stück der Lebensqualität verloren geht. Aktuelle Studien zeigen sogar einen Zusammenhang zwischen unversorgtem Hörverlust, Höranstrengung und der geistigen Fitness. Deshalb sollte man bei einer Hörminderung frühzeitig aktiv werden und einen HNO-Arzt oder Hörakustiker aufsuchen.

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