6 Tipps, um bei leichtem Hörverlust trotzdem alles zu verstehen
Verschiedene Anzeichen können auf einen leichten Hörverlust hindeuten. Wenn Sie einem Gespräch in einem lebhaften Restaurant oft nur unter Anstrengung folgen können oder den Anrufer am Telefon häufig nicht korrekt hören oder an angeregten Sitzungen die einzelnen Voten meistens nicht mühelos verstehen können, dann könnte eine Hörbeeinträchtigung vorliegen. Wie geht man damit um?
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Ein Hörverlust kann plötzlich entstehen oder er entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Er kann mit dem Alterungsprozesses zusammenhängen, dochkönnen dafür auch andere Gründe ausschlaggebend sein. Denn Hörverluste betreffen sämtliche Altersklassen
- 4 von 10 Menschen über 60
- 1 von 6 Baby Boomers (41- bis 59-Jährige)
- 1 von 14 der Generation X (29- bis 40-Jährige)
- 4 Millionen Kinder (18-Jährige und Jüngere)
Die Ursache für die hohe Zahl an Menschen mit Hörbeeinträchtigungen sind vielfältig:
- Alterungsprozess
- Laute Klänge über einen längeren Zeitraum (z.B. am Arbeitsplatz)
- Genetische Veranlagungen
- Ohrverletzungen
- Diabetes
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Ohrinfektionen
- Tumore
Wenn sich Betroffene bewusst werden, dass ihr Hörvermögen eingeschränkt ist, können bevorstehende Gespräche in einer geräuschvollen Umgebung zu Stresssituationen führen. Denn Missverständnisse und ermüdende Dialoge sind bei Hörbeeinträchtigungen vorprogrammiert - sei es in einem geräuschvollen Restaurant, an Sitzungen oder am Telefon. Die folgenden sechs Kommunikationstipps zeigen auf, wie Sie bei einem leichten Hörverlust dennoch vieles oder alles verstehen können.
Tipps für die Kommunikation bei leichtem Hörverlust
1. Gesprächsort bestimmen
Nehmen Sie das Heft in die Hand, wenn es darum geht, einen Ort für eine Unterhaltung oder ein Treffen zu bestimmen. Ein ruhiges, romantisches kleines Restaurant ist wahrscheinlich sinnvoller als das belebte grosse Lokal. Reservieren Sie einen Tisch, der genügend Entfernung von der Küche und von Lautsprechern hat, so dass Sie sich auf das konzentrieren können, was Ihr Gegenüber zu sagen hat. Vermeiden Sie Clubs oder andere laute Bars, an denen Sie voraussichtlich Mühe haben werden, Ihren Gesprächspartner zu verstehen.
2. In einer Gesprächsrunde die eigene Sitzposition bestimmen
Versuchen Sie, sich bei einer Gesprächsrunde so zu platzieren, dass Sie möglichst alle Gesichter der Gesprächsteilnehmer gut sehen können, z.B. am Tischende – so lässt sich leichter erkennen, wer gerade spricht. Allfällige Störgeräusche sollten von hinten und nicht von vorne kommen, denn das Gehör ist darauf ausgerichtet, insbesondere die Frontklänge wahrzunehmen.
3. Geräuschquellen reduzieren
Minimieren Sie Geräuschquellen, die in Ihrem Einflussbereich stehen. Verringern Sie die Lautstärke der Hintergrundmusik, damit der allgemeine Schallpegel so niedrig wie möglich ist. Wenn viel gesprochen wird, kann der Musik im Hintergrund ohnehin niemand zuhören. Um sie lediglich als Klangteppich wahrzunehmen, reicht es vollkommen aus, wenn die Hintergrundmusik mit einer niedrigen Lautstärke abgespielt wird. Schalten Sie den Fernseher aus, wenn ihn niemand nutzt.
4. Vertrauensperson mitnehmen
Der Lebenspartner, eine gute Freundin oder eine nahe Verwandte können hilfreiche Vertrauenspersonen an Ihrer Seite sein, wenn es darum geht Gesprächen folgen zu können. An einer Party, bei einem Essen oder einer Diskussion im grösseren Kreis können sie diskrete Unterstützung bieten, damit Sie sich mehr im Gespräch einbezogen sind. Sie können bei Bedarf Sätze oder Worte wiederholen, die Sie möglicherweise nicht vollständig zu hören vermochten und so Missverständnisse vermeiden.
5. Sichtbarkeit des Gesprächspartners herstellen
Je besser die Sichtbarkeit des Gesprächspartners, desto besser können Lippenbewegungen, Mimik, Augen und Körpersprache verfolgt werden. Dies hilft, das Gesagte einordnen zu können und den Kontext herzustellen. Achten Sie deshalb auf gute Lichtverhältnisse und stellen Sie hohe Kerzen oder Blumen, die den direkten Blickkontakt beeinträchtigen auf die Seite.
6. Zum Hörverlust stehen
Wenn Sie zu Ihrer Hörminderung stehen, können Sie Ihre Gesprächspartner darüber in Kenntnis setzen und ihnen offen mitteilen, wie sie am besten mit Ihnen sprechen sollen. Wenn Ihre Hörbeeinträchtigung dem Gegenüber bekannt ist, wird sich die Person von sich aus bemühen, deutlicher mit Ihnen zu sprechen und es fällt Ihnen leichter, um eine Wiederholung des nicht verstandenen Satzes zu bitten.
Quellen:
1: NIDCD (National Institute on Deafness and Other Communication Disorder)